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Herbstzeit ist Pilzzeit!

Pilze sammeln leicht gemacht

Klar, man könnte sich darüber beschweren, dass der Sommer vorbei ist und das Wetter nass und grau wird. Man könnte sich aber stattdessen über genau das freuen, denn das sind die besten Voraussetzungen für Pilze. Frische Pilze aus dem Wald sind – völlig zurecht – eine Delikatesse. Aber, bei Pilzen gilt immer oberste Vorsicht!

Erntezeit und Sammelorte

Die Erntezeit für frische Pilze beginnt bereits Mitte August. Sobald es im Herbst anfängt zu regnen, ist damit zu rechnen, dass etwa 3 Tage nach dem Regenguss, die erste Pilze aus dem Boden schießen. Am besten macht man sich am Vormittag auf die Suche, da haben weder Mensch noch Tier sich an den Leckereien satt gesammelt. Als beste Sammelorte sollten auf jeden Fall Wälder aufgesucht werden oder Wiesen. Gerade Champignons wachsen häufig auf Wiesen. Wichtig ist aber, darauf zu achten, dass der Boden nicht all zu sehr mit Bodendeckern zugewachsen ist. Die Pilze brauchen ihren Platz, also am besten auf „leeren“ Waldböden schauen. Außerdem sollte man auch immer in der Nähe von Bäumen schauen, denn viele sind genau dort zu finden. Weil sie je nach Art eine Symbiose mit einer jeweiligen Baumart eingehen, sind sie oft auch genau da zu finden. Ein Beispiel: So findet man den Fichtensteinpilz eben häufig unter Fichten.

Die Ausstattung

Wenn man in die Pilze geht, sollte man gut ausgerüstet sein. Da Pilze sehr empfindlich sind, sollte man immer einen Tragekorb dabei haben. Ein Beutel, eine Tasche oder gar ein Rucksack eignen sich in keinem Fall. Werden die Pilze gequetscht, werden sie innerhalb kürzester Zeit schlecht! Im Korb können die Fundstücke stattdessen locker übereinander liegen. Außerdem sollte man immer ein scharfes Messer dabei haben. Den Pilz trennt man dann am Stiel, kurz oberhalb des Bodens ab. Alternativ kann man ihn auch sanft abdrehen. Auf keinen Fall sollten man den Pilz aus dem Boden reißen. Das Myzel des Pilzes, also quasi seine Wurzel, bildet nämlich mehrere Fruchtkörper aus. Reißt man den Pilz aus, kann man dieses Myzel und damit seine Ernteaussichten zerstören. Hat man den Pilz geerntet, so kann man ihm noch einen kleinen Gefallen tun und die offene Schnittstelle mit etwas Erde oder Laub zudecken.

Wie viel darf ins Körbchen?

Wenn man einen guten Ort gefunden hat, an dem die Leckerbissen nur so sprießen, dann ist man natürlich versucht, eine ganze Ladung mit nach Hause zu nehmen. Aber: In jedem Bundesland gibt es eine andere Regelung dafür, wie viel tatsächlich ins eigene Körbchen wandern darf! Grundsätzlich gilt überall die sogenannten Handstraußregel. Geregelt ist dies in § 39 Abs. 3 des Bundes­naturschutz­gesetzes. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass die Menge einen haushaltsüblichen Eigenbedarf nicht überschreiten sollte. Umgerechnet kann man da also etwa 100-200g Pilze pro Person rechnen. Im Übrigen gilt das für alle wildwachsenden Pflanzen.

Beim Pilze sammeln ist IMMER Vorsicht geboten!

So lecker sie sind, so gefährlich können sie sein. Auch hier uns in Deutschland wachsen Pilze, die zu schweren Halluzinationen, Leber- und Nierenversagen, Zerstörung der roten Blutkörperchen, Krebserkrankungen und sogar dem Tod führen können! Das Perfide: Oft schmecken Giftpilze recht gut. Wenn man sich also nicht zu 100% sicher ist, lassen sie den Pilz stehen. Um Pilze zu erkennen und einordnen zu können, gibt es diverse Apps fürs Handy, mit denen man die Pilze fotografiert und dann ein Ergebnis ausgespuckt bekommt. Da für das Nutzen von Apps aber immer auch Internet nötig ist, sollte man bedenken, dass das Netz tief im Wald natürlich schlecht sein könnte. Stattdessen kann man bei den Großeltern im Bücherregal mal schauen, ob man dort nicht vielleicht einen Pilzführer findet.

Wer sich über Pilzsuche informieren möchte, der sollte einmal hier reinschauen – hier ist alles zusammengefasst:

www.pilz-ratgeber.de